Das sollten Unternehmen zur Besteuerung wissen
Wer unternehmerisch denkt, denkt oft langfristig. Eine Holdingstruktur kann dabei ein entscheidender Baustein sein, vor allem, wenn es um die Optimierung der Unternehmensbesteuerung geht. Doch wie genau funktioniert eine Holding? Welche steuerlichen Vorteile bietet sie? Und worauf sollten Unternehmen bei der Gestaltung achten?
Was ist eine Holdinggesellschaft überhaupt?
Eine Holding ist eine Kapitalgesellschaft, meist eine GmbH oder AG, deren Hauptzweck es ist, Anteile an anderen Unternehmen (Tochtergesellschaften) zu halten. Dabei agiert sie nicht selbst operativ, sondern steuert Beteiligungen strategisch. Besonders beliebt ist diese Struktur bei Unternehmer:innen, die mehrere Geschäftsfelder trennen, Beteiligungen erwerben oder Gewinne gezielt reinvestieren möchten.
Steuerliche Vorteile einer Holdingstruktur
Der wohl größte Vorteil liegt in der steuerlichen Behandlung von Gewinnausschüttungen. Wenn eine Tochtergesellschaft Gewinne an die Muttergesellschaft ausschüttet, sind diese in der Holding zu 95 % steuerfrei. Das bedeutet: Statt einer regulären Besteuerung mit rund 30 % bleiben fast die gesamten Erträge im Unternehmen ein erheblicher Liquiditätsvorteil.
Ein weiteres Plus: Veräußert die Holding Anteile an einer Tochtergesellschaft, sind auch Veräußerungsgewinne zu 95 % steuerfrei. Das macht die Struktur besonders attraktiv für Unternehmer:innen, die Beteiligungen aufbauen und später gewinnbringend verkaufen möchten.
Wann lohnt sich eine Holding?
Eine Holdingstruktur ist kein Muss für jedes Unternehmen. Aber sie lohnt sich in bestimmten Fällen besonders:
- Wenn Gewinne langfristig reinvestiert werden sollen, statt privat entnommen zu werden
- Wenn mehrere Geschäftsbereiche rechtlich voneinander getrennt geführt werden sollen
- Wenn Beteiligungen aufgebaut oder veräußert werden
- Wenn eine geregelte Unternehmensnachfolge vorbereitet wird
Typische Fehler bei der Holdingbesteuerung
So vorteilhaft die Struktur ist, so sorgfältig muss sie geplant werden. Häufige Fehler entstehen z. B. bei der unklaren Trennung zwischen operativem Geschäft und Holdingaufgaben, bei fehlerhaften Verträgen zwischen Mutter und Tochter oder bei unzureichender Dokumentation von Leistungsbeziehungen. Auch verdeckte Gewinnausschüttungen können schnell zur steuerlichen Falle werden.
Mit der richtigen Struktur Steuern sparen
Eine Holding kann ein äußerst wirkungsvolles Instrument zur Steueroptimierung und strategischen Unternehmensführung sein vorausgesetzt, sie ist gut durchdacht und professionell umgesetzt. Wer über eine Holdinggründung nachdenkt, sollte sich frühzeitig steuerlich beraten lassen. Denn richtig eingesetzt, bietet diese Struktur nicht nur steuerliche Vorteile, sondern auch Flexibilität, Risikominimierung und Planungssicherheit.
